Erfahren Sie, warum Schlaf wichtig ist
Lernziele
Nachdem Sie diese Lektion abgeschlossen haben, sind Sie in der Lage, die folgenden Aufgaben auszuführen:
- Beschreiben gesundheitlicher Folgen und anderer negativer Auswirkungen von schlechtem Schlaf
- Erklären des Zusammenhangs zwischen Produktivität und Schlaf
- Beschreiben der Funktion von Schlaf
Warum wir Schlaf brauchen
Wer schläft nicht gerne gut? Erholsamer Schlaf fühlt sich nicht nur gut an, sondern ist auch unerlässlich für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Das liegt daran, dass sich Körper und Gehirn im Schlaf regenerieren. Ausreichend Schlaf kann folgende positive Auswirkungen haben:
- Stärkung des Immunsystems
- Steigerung der Produktivität
- Heben der Stimmung
- Steigern der Lernfähigkeit
- Verbesserung der Entscheidungsfindung
Doch ganz abgesehen davon, ist Schlaf ein Grundbedürfnis des Menschen. Aus diesem Grund ist die Regeneration von Körper und Geist eine der Säulen des Wohlbefindens von Camp B-Well.
Welche Auswirkungen hat Schafmangel?
In einer perfekten Welt wachen wir jeden Morgen ausgeruht und erholt auf. Leider kommt uns manchmal das Leben in die Quere, und der Schlaf ist dann eines der ersten Dinge, bei denen Abstriche gemacht werden.
Wussten Sie jedoch, dass zu wenig Schlaf langfristig gesundheitliche Folgen hat?
Schlafmangel beeinträchtigt uns körperlich. In ihrem Buch Die Schlaf-Revolution stellt Arianna Huffington Forschungsergebnisse vor, die zeigen, dass Schlafmangel das Immunsystem schwächt und zu chronischen Gesundheitsproblemen wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Demenz, Alzheimer, Depressionen und Schlaflosigkeit führen kann.
Laut dem renommierten Schlafexperten und Bestsellerautor Dr. Matthew Walker ist die Zahl der krebsbekämpfenden Immunzellen nach nur einer Nacht mit zu wenig Schlaf um 70 % reduziert. Daran sollten Sie denken, wenn Sie das nächste Mal eine "Nachtschicht" für die Arbeit einlegen und Schlaf opfern. Schlaf sollte immer höchste Priorität haben.
Doch Krebs ist nicht das einzige Problem. Studien wie etwa in der schlafmedizinischen Fachzeitschrift Sleep: Journal of Sleep Research & Sleep Medicine zeigen, dass Schlafmangel zu einem höheren Spiegel des Stresshormons Cortisol führt. Stress führt zu Entzündungen im Körper, die das Risiko eines tödlichen Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöhen (Schlaf-Revolution).
Außerdem gibt es einen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und der Alzheimer-Krankheit. Schlaf hat eine Reinigungsfunktion in unserem Gehirn und ist mit einem Hausmeister vergleichbar, dessen Aufgabe es ist, die giftigen Proteine wegzufegen, die sich während des Tages ansammeln. Wenn wir also nicht genug Schlaf bekommen, werden die schädlichen Stoffe nicht abtransportiert und die überschüssigen Proteine tragen später im Leben zur Demenz bei – und laut dem Weltwirtschaftsforum (WEF) sind Demenz und Alzheimer unter älteren Menschen massiv auf dem Vormarsch. Der Anstieg ist sogar so hoch, dass laut Prognosen des WEF die Zahl der Alzheimer-Fälle in den kommenden Jahren explosionsartig zunehmen wird.
Immer mehr Studien zeigen, dass Schlafmangel auch bei der psychischen Gesundheit eine Rolle spielt. Untersuchungen, wie etwa in der Fachzeitschrift The Lancet Psychiatry belegen, dass gestörte Schlafmuster das Risiko für Depressionen und bipolare Störungen erhöhen. Gleichzeitig kämpfen Menschen mit bestehenden psychischen Problemen eher mit Schlafproblemen. Laut einer Studie der Fachzeitschrift Psychiatric Clinics of North America haben 50 bis 80 % der Patienten in einer typischen psychiatrischen Praxis Schlafprobleme.
Welche Kosten verursacht Schlafmangel?
Wenn Sie jemals Schlaf geopfert haben, um beruflich voranzukommen, sollten Sie diese Strategie überdenken. Denn das ist weder für Sie noch für Ihr Unternehmen gut. Schlafmangel oder schlechte Schlafqualität wirken sich auf die Leistungsfähigkeit aus – und zwar nicht positiv. Stellen Sie sich Ihr Gehirn als klebrige Matte vor, die Informationen sammelt. Funktioniert alles richtig, bleiben neue Informationen im Gehirn haften. Doch ohne Schlaf ist das Gehirn weniger "klebrig", wodurch das Sammeln neuer Informationen erschwert wird.
Doch das ist noch nicht alles. Schlafmangel beeinträchtigt auch unsere Fähigkeit, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet also, dass wir keine neuen Informationen speichern und mit den bereits gespeicherten Informationen nichts Produktives anfangen können. Laut Dr. Walker beginnt unser Gehirn bereits nach nur etwa 16 Stunden ohne Schlaf verrückt zu spielen. Ist die Wachphase noch länger (19 - 20 Stunden), entspricht unsere Gehirnkapazität der eines Menschen, der laut gesetzlicher Definition betrunken ist!
Laut einer Studie in der Fachzeitschrift SLEEP ist Schlafmangel die Ursache für einen Produktivitätsverlust von 11 Tagen pro Jahr und Arbeitnehmer in den Vereinigten Staaten. Das sind mehr als 63 Milliarden Dollar Gesamtkosten pro Jahr durch Schlafmangel! Des Weiteren zeigt eine Umfrage aus Großbritannien, dass jeder fünfte Arbeitnehmer wegen Schlafmangels der Arbeit fernblieb oder zu spät kam, was zusammengenommen etwa 47 Millionen Stunden Arbeitsausfall pro Jahr ergibt (Schlaf-Revolution). Fazit: Schlechter Schlaf kann teuer werden.
Der Schlafzyklus
Schlafen beinhaltet eindeutig viel mehr als nur die Augen zu schließen. Und da Schlaf so wichtig ist, sehen wir uns vor der nächsten Einheit nun genauer an, was während des Schlafens eigentlich mit unserem Gehirn passiert. Jetzt wird es also ein bisschen wissenschaftlicher.
Innerhalb eines Schlafzyklus werden vier Schlafphasen durchlaufen, die anhand der schnellen Augenbewegungen (engl. Rapid Eye Movement, REM) in Non-REM- und REM-Phasen eingeordnet werden. Da ein Schlafzyklus nur etwa 90 Minuten dauert, werden die einzelnen Phasen mehrmals in einer Nacht durchlaufen. Sowohl NREM- als auch REM-Phasen sind wichtig für das Gedächtnis und die Gehirnfunktion (Schlaf-Revolution). Dies sind die vier Schlafphasen (in einfachen Worten):
- Einschlafphase: In dieser Phase beginnt man zu dösen und nimmt die Außenwelt nur noch gedämpft wahr.
- Leichtschlafphase: In Phase 2 verlangsamen sich die Augenbewegungen und die Körpertemperatur sinkt.
- Tiefschlafphase: Sie haben es sicherlich auch schon erlebt, dass Sie morgens einfach nicht wach wurden, egal wie sehr Sie es auch versuchten? Schuld daran ist Phase 3. Nicht zufällig findet der größte Teil der bereits erwähnten Regeneration in dieser Phase statt.
- REM-Schlaf: In dieser Phase sortiert das Gehirn Erinnerungen und Emotionen, was für Lern- und Denkprozesse enorm wichtig ist. Der REM-Schlaf ist auch die Phase, in der man besonders intensiv träumt (Schlaf-Revolution). Da wir gerade von Träumen sprechen…
Was hat es mit Träumen auf sich?
Haben Sie schon einmal geträumt, dass Sie fliegen? Oder, dass Sie nackt vor einer ganzen Traube von Menschen stehen? Die Sprache der Träume ist symbolhaft. Laut Carl Jung können Träume verborgene Bereiche eines Menschen enthüllen. Träume helfen, neue Gedanken und Ideen ans Licht zu bringen. Darüber hinaus sind Träume für das Lernen und das Gedächtnis zwingend notwendig.
Untersuchungen lassen zudem vermuten, dass Träume zur Verarbeitung von Emotionen beitragen. Wiederkehrende Träume können symbolisch für tief liegende Sorgen oder Ängste stehen. Die Verarbeitung negativer Emotionen im Schlaf kann Stress und Ängste abbauen und uns helfen, mit schmerzhaften emotionalen Erfahrungen zurechtzukommen (Schlaf-Revolution). Das ist richtig cool, oder?
Schlaf ist entscheidend für das Wohlbefinden. Ohne Schlaf funktionieren Körper und Geist nicht richtig, was gesundheitliche Folgen und andere negative Auswirkungen nach sich ziehen kann, die letztendlich recht hohe Kosten verursachen können. Wir wissen jetzt, warum Schlaf so wichtig ist, und sehen uns daher in der nächsten Einheit an, wie wir unseren Schlaf verbessern können.
Ressourcen
- Auswirkungen von Schlafentzug auf Körper und Geist – Dr. Walker
- Schlechter Schlaf und Alzheimer – World Economic Forum
- Die Schlaf-Revolution – Arianna Huffington
- Warum Schlaf für die psychische Gesundheit wichtig ist – World Economic Forum
- Schlaf und psychische Gesundheit – Harvard Health
- Unruhiger Schlaf und Störungen des Gemütszustands – The Lancet Psychiatry
- Schlafstörungen und psychische Gesundheit Psychiatric Clinics of North America