Inspirieren Ihres Teams mit Geschichten
Lernziele
Nachdem Sie diese Lektion abgeschlossen haben, sind Sie in der Lage, die folgenden Aufgaben auszuführen:
- Erläutern des Zwecks inspirierender Geschichten
- Benennen von vier Techniken zum effektiven Erzählen inspirierender Geschichten
Warum sollen wir inspirieren?
Wie Sie in der vorherigen Lektion gelernt haben, haben gute inspirierende Geschichten drei Merkmale: nachvollziehbar, fesselnd und wiederholbar. Konkret bedeutet dies, dass erfolgreiche inspirierende Geschichten die Zuhörer auf einer emotionalen Ebene erreichen, ihnen die Möglichkeit geben, sich vorzustellen, was möglich ist, und sie zum Handeln motivieren.
Inspirierende Geschichten können wirklich Veränderungen bewirken und sind daher ein enorm wirkungsvolles Instrument, mit dem Führungskräfte ihre Teams anleiten können.
Wie können Sie also eine fesselnde, inspirierende Geschichte verfassen, die diese drei Eigenschaften widerspiegelt? Dazu sind nur ein paar einfache Techniken erforderlich.
Befolgen Sie diese vier Techniken
Es gibt vier Techniken zum Formulieren einer effektiven inspirierenden Geschichte, die bei Ihrem Publikum wirklich Eindruck hinterlässt:
- Ihren eigenen inspirierenden Bücherschrank erstellen
- Gut zuhören
- Die Botschaft individuell gestalten
- Kurz und bündig formulieren
Sehen wir uns die einzelnen Techniken genauer an.
Technik 1: Ihren eigenen inspirierenden Bücherschrank erstellen
Erinnern Sie sich noch an den "kostenlosen kleinen Bücherschrank", den wir bereits in diesem Modul erwähnt haben? Es ist an der Zeit, ihn aufzufüllen!
Denken Sie zunächst an Ihre eigenen Erfahrungen und Erfolge. Indem Sie die Dinge persönlich gestalten, kann Ihr Team anhand eines Beispiels aus dem wirklichen Leben sehen, wie es ist, "dabei gewesen zu sein". Sie können beispielsweise Folgendes schildern:
- Einen bestimmten Zeitpunkt, an dem Sie Ihre Belastbarkeit unter Beweis gestellt haben
- Eine geschäftliche Entscheidung, die Sie getroffen haben und die zu einem positiven Ergebnis geführt hat
- Ein Beispiel, bei dem Sie jemandem geholfen haben, sein Ziel zu erreichen
Sie können auch die Erfolge Ihrer direkten Untergebenen, Kollegen oder anderer Teams als inspirierende Geschichten erzählen. Denken Sie zum Beispiel an eine Situation, in der Sie erlebt haben, wie jemand im Team weit mehr als nur seine Aufgaben erfüllt hat.
Füllen Sie schließlich Ihren inspirierenden Bücherschrank auf, indem Sie Geschichten über erfolgreiche Teams lesen, tägliche Motivations-E-Mails abonnieren oder sich aufschlussreiche Podcasts anhören. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass Floskeln nicht inspirierend sind. Greifen Sie nach Möglichkeit auf persönliche Geschichten (oder zumindest auf solche, die Sie selbst betreffen) zurück, um eine maximale Wirkung zu erzielen.
Technik 2: Gut zuhören
Denken Sie daran, dass Sie Ihrem Team genau zuhören müssen, bevor Sie Ihre inspirierende Geschichte erzählen. Das wird Ihnen helfen, die aktuelle Sachlage zu verstehen. Möglicherweise hat das ganze Team beispielsweise gemeinsam an der Einführung eines Produkts gearbeitet, aber das Produkt wurde nicht bis zum Einführungstermin fertig, weshalb die Stimmung gedrückt ist. Oder vielleicht lässt Ihr leistungsstärkster direkter Untergebener nach, und Sie verstehen die Gründe nicht.
Zeigen Sie aufrichtiges Interesse am Wohlergehen Ihres direkten Untergebenen. Stellen Sie offene Fragen, die über "Wie geht es Ihnen?" hinausgehen, und achten Sie auf die Antworten. Wenn Sie sich mit Ihrem direkten Untergebenen zunächst auf eine persönliche Ebene begeben, können Sie ein sicheres Umfeld für den Austausch schaffen, wodurch Ihre Unterstützung umso wirkungsvoller wird.
Technik 3: Die Botschaft individuell gestalten
Sobald Sie hören, welche Themen in der Geschichte Ihres direkten Untergebenen auftauchen, können Sie Anregungen geben, die sich angemessen und sachdienlich anfühlen. Wenn Ihr direkter Untergebener beispielsweise ein wenig Ermutigung benötigt, weil er am liebsten das Handtuch werfen möchte, erzählen Sie eine Geschichte über Ausdauer und Einsatzbereitschaft.
Erzählen Sie Ihre Geschichte so, dass sie Sinn ergibt und für Ihren direkten Untergebenen nachvollziehbar ist. Würden Sie einem Mitarbeiter, der sich nicht für Sport interessiert, eine Geschichte aus dem Sport erzählen? Oder würden Sie einem Mitarbeiter, der sich eher für Popmusik interessiert, mit einem literarischen Thema kommen? Wenn Sie Ihr Team und seine Interessen kennen, ist es einfacher, eine Geschichte zu finden, die Zustimmung findet und mit der sich die Mitglieder identifizieren können.
Technik 4: Kurz und bündig halten
Wenn Sie eine Geschichte erzählen, achten Sie auf deren Länge. Nehmen Sie Rücksicht auf die Zeit des direkten Untergebenen (kurze Geschichten sind in der Regel ohnehin einprägsamer). Achten Sie auch auf Ihren Ton: eine inspirierende Geschichte ist kein Vortrag!
Lassen Sie uns nun all diese Techniken zusammen in der Praxis erleben.
Stellen Sie sich vor, einer Ihrer direkten Untergebenen ist wegen eines Projekttermins unter Stress und kommt zu Ihnen, um sich aufmuntern zu lassen. Sie entscheiden sich dazu, eine "Auszeit von 30 Sekunden" zu nehmen. (Dieser Mitarbeiter ist zufällig ein großer Basketballfan.)
Sie erzählen, wie Sie "in allerletzter Sekunde" (kurz vor Ablauf der Frist) "einen Wurf versenkt" (ein Geschäft abgeschlossen) haben. Anschließend bieten Sie basierend auf Ihren Erfahrungen ein paar hilfreiche Vorschläge für die Einhaltung von Fristen an. Nachdem Sie 30 Sekunden lang gesprochen haben, ist Ihr direkter Untergebener optimistischer, dass er die Frist einhalten kann. Also schicken Sie ihn "zurück auf das Feld", um das Projekt zum Abschluss zu bringen.
Das war's schon: Ihre Geschichte ist nachvollziehbar, fesselnd, wiederholbar – und effektiv. Toll gemacht!
Sind Sie bereit zu erfahren, wie Sie Ihre herausragenden Fähigkeiten im Geschichtenerzählen auf die Unternehmenskommunikation übertragen können? Dann fahren Sie mit der nächsten Lektion fort.