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Nutzen von Visualisierungsmerkmalen und -grundsätzen

Lernziele

Nachdem Sie diese Lektion abgeschlossen haben, sind Sie in der Lage, die folgenden Aufgaben auszuführen:

  • Erläutern von Attributen und Grundsätzen, die beim Lesen und Erstellen von Diagrammen notwendig sind
  • Beschreiben, wie Fragen, Vergleiche und der Datentyp Ihnen helfen, den am besten geeigneten Diagrammtyp zu ermitteln
  • Erklären, warum Balkendiagramme ein wichtiger, häufig verwendeter Visualisierungstyp sind

Grundprinzipien beim Diagrammdesign

Bei der Kommunikation mit Diagrammen gibt es eine Reihe visueller Designprinzipien, die Ihnen helfen können, die dargestellten Daten zu sehen und zu verstehen. Wenn Sie diese Prinzipien verstehen, können Sie Diagramme effektiv interpretieren und erstellen.

Präattentive Merkmale

Präattentive Merkmale sind visuelle Merkmale wie Länge, Farbe oder Position, die fast sofort verarbeitet werden können.

Sehen Sie sich die folgende Darstellung an. Wie oft sehen Sie die Ziffer 9 im ersten Bild? Vergleichen Sie dies nun mit einer Darstellung, in der dieselben Ziffern angezeigt werden, die Neun jedoch immer farblich hervorgehoben ist. Beachten Sie, wie viel schneller und genauer Sie die Anzahl der Neunen in der zweiten Darstellung erkennen.

Eine Darstellung von 9 x 9 willkürlich gewählten Ziffern.

Eine Darstellung von 9 x 9 willkürlich gewählten Ziffern, in der die Ziffer 9 in Rot angezeigt wird.

Ein Balkendiagramm, in dem der Balken für die Ziffer 9 in Rot angezeigt wird.

Sehen Sie sich nun die dritte Darstellung an. Wird anhand der Balkenlänge gezeigt, wie oft jede Ziffer vorhanden ist, und Farbe eingesetzt, um die Anzahl der Neunen hervorzuheben, sieht man, dass es mehr Sechsen und Einsen als Neunen gibt. Anhand des präattentiven Merkmals "Position" können Sie erkennen, dass die Anzahl der Neunen im Vergleich zu den anderen Ziffern an dritter Stelle steht.

Präattentive Merkmale werden nahezu sofort visuell verarbeitet, bevor die Informationen zu den Teilen unseres Gehirns gelangen, die die Aufmerksamkeit regeln. Das bedeutet, dass Sie die Unterschiede zwischen Informationen, die mithilfe dieser Merkmale präsentiert werden, schnell erfassen können. Die folgende Abbildung zeigt zehn präattentive Merkmale, einschließlich der drei oben genannten, die dem Betrachter die schnelle Interpretation von Daten erleichtern. Die Verwendung dieser Merkmale bei der Datenpräsentation bedeutet, dass der Betrachter Unterschiede oder Muster ohne viel Nachdenken erkennen kann.

Präattentive Merkmale: Länge, Breite, Ausrichtung, Größe, Form, Umfassung, Position, Gruppieren, Farbton und Farbintensität.

Codieren von Daten mit Grafiken

Der Datentyp bestimmt den Grafiktyp

Falls Sie das Modul Datenkompetenz – Grundlagen absolviert haben, wissen Sie, dass Daten sowohl aus qualitativen als auch aus quantitativen Variablen bestehen. Qualitative Variablen sind Variablen, die nicht numerisch gemessen werden können, wie z. B. Kategorien oder Merkmale. Quantitative Variablen sind Variablen, die numerisch gemessen werden können, wie etwa die Höhe in Zentimetern. Manche präattentiven Merkmale eignen sich besser für den Vergleich quantitativer Daten, während andere für qualitative Daten besser geeignet sind. Bestimmte Formen in Diagrammen, wie z. B. Balken, Boxen, Punkte oder Linien, nutzen unterschiedliche präattentive Merkmale und eignen sich besser für den Vergleich verschiedener Datentypen. Die folgende Tabelle zeigt, welche Merkmale sich gut für qualitative oder quantitative Daten eignen.

Typ

Merkmal

Quantitativ wahrgenommen?

Kategorial (qualitativ) wahrgenommen?

Form

Länge

Hervorragend

Schlecht

Breite

Eingeschränkt

Schlecht

Ausrichtung

Schlecht

Schlecht

Größe

Schlecht

Schlecht

Form

Schlecht

Hervorragend

Umfassung

Schlecht

Eingeschränkt

Farbe

Farbton

Schlecht

Hervorragend

Intensität

Eingeschränkt

Schlecht

Räumlichkeit

2D-Position

Hervorragend

Schlecht

Räumliche Gruppierung

Schlecht

Hervorragend

Sehen Sie sich die folgenden Diagramme an. Wenn Sie quantitative Werte in einem Balkendiagramm vergleichen, verwenden Sie das Merkmal "Länge" für den Vergleich. Sie können den größten Wert und kleine Unterschiede zwischen den Werten dann leicht erkennen. Wenn Sie dieselben Daten in einem Blasendiagramm mit dem Merkmal "Größe" betrachten, ist der Vergleich der Werte schwieriger.

Ein Balkendiagramm, das die Zahl der Vorfälle bezogen auf die Zahl der von der US-amerikanischen Katastrophenhilfe FEMA finanzierten Projekte zeigt.

Ein Blasendiagramm, das die Zahl der Vorfälle für die Zahl der von der US-amerikanischen Katastrophenhilfe FEMA finanzierten Projekte zeigt.

Vergleiche sind die Grundlage von Diagrammen

Wie bereits in der vorhergehenden Lektion erwähnt, ist ein wichtiger (wenn nicht gar der wichtigste) Part der Datenanalyse, gute Frage zu stellen. Wenn Sie bei der Datenuntersuchung Fragen stellen, verwenden Sie dazu Vergleiche mit Variablen. Wie hat sich der Umsatz in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr geändert? Welches Produkt wird von Kunden bevorzugt?

Die Art der Daten (quantitativ oder qualitativ) und die Vergleiche, die Sie anstellen, geben den Ausschlag dafür, welcher Diagrammtyp am besten geeignet ist. Diese "am besten geeigneten Diagrammtypen" basieren darauf, wie gut das menschliche Gehirn Unterschiede anhand bestimmter Merkmale bei quantitativen oder qualitativen Datentypen wahrnehmen kann.

Unter Experten für die Datenvisualisierung wird oft darüber diskutiert, welcher Diagrammtyp für die vielen verschiedenen Arten der Datendarstellung am besten geeignet ist. Die Empfehlungen in der folgenden Vergleichstabelle basieren auf der Arbeit von Stephen Few aus seinem Buch Show Me the Numbers und der von der Financial Times erstellten Ressource zur Diagrammauswahl. Die Häkchen kennzeichnen die am häufigsten verwendeten Diagrammtypen. Mehr über die einzelnen Diagramme erfahren Sie im weiteren Verlauf des Moduls.

Hinweis

Bei der Datenvisualisierung werden so viele Diagrammtypen verwendet, dass es nicht möglich ist, sie alle in diesem Modul zu behandeln. Dieses Modul stellt die gängigsten Diagrammtypen vor, die für die häufigsten Szenarien in Unternehmen verwendet werden.

Vergleiche

Objekte für die Wertcodierung

Punkte

Linien

Balken

Boxen

Formen

Nominal

Vergleich von Kategorien

Punktdiagramm

Farbe oder Intensität von Linien für den Vergleich von Kategorien

Balkendiagramm (vertikal oder horizontal)

Mehrere Boxen für den Vergleich von Kategorieverteilungen

Zeitreihen

Vergleich von Werten über die Zeit

Jährlich, monatlich usw.

Punktdiagramm

Liniendiagramm, Flächendiagramm

Nur vertikale Balken

Nur vertikale Boxen

Rangfolge

Werte werden auf- oder absteigend sortiert

Punktdiagramm

Bump-Diagramm

Balkendiagramm (vertikal oder horizontal)

Vergleich von Teil zu Ganzem

Werte werden als Teile (oder Anteil) vom Ganzen verglichen

Liniendiagramm

Gestapeltes Balkendiagramm (vertikal oder horizontal)

Mehrere Balkendiagramme

Tortendiagramm, Baumkarte

Abweichung

Werte werden mit Basiswerten verglichen, oftmals mit Null oder einem festen Wert

Punktdiagramm

Liniendiagramm

Divergierender Balken

Verteilung

Zeigt, wie oft Werte in einem Datenset auftreten. Kann die "Form" einer Wertemenge bestimmen.

Streifendiagramm

Häufigkeitspolygon

Histogramm

Boxplots

Korrelation

Vergleich von zwei oder mehr Wertemengen, um ihre Beziehung zu ermitteln

Streudiagramm

Trendlinie

Tabellenlinse

Form- oder Blasengröße kann als dritte Variable in einem Streudiagramm verwendet werden.

Raumbezogen

Werte werden anhand des Standorts verglichen, meist mit einer Karte.

Punkte zeigen Standort und Vorkommen auf Karte

Streckenlinien

Formen zeigen betrachtete Regionen.

Form- oder Blasengröße kann weitere Variablen darstellen.

Balken sind nicht langweilig

In der Vergleichstabelle oben fällt auf, dass Balken häufiger als andere Formen empfohlen werden. Ein Balkendiagramm ist in vielen Fällen das am besten geeignete Diagramm. Wie Sie sehen, können Sie quantitative Unterschiede leicht erkennen, wenn Sie das Merkmal "Länge" verwenden. Da in vielen Anwendungsfällen quantitative Werte verglichen werden, helfen Balkendiagramme mit dem Merkmal "Länge" dem Betrachter, die Informationen im Diagramm auf die effizienteste Weise zu verstehen. Es kann durchaus Spaß machen, ausgefallene oder ungewöhnliche Diagramme zu erstellen, doch das einfache Balkendiagramm ist oft die Option, die der Betrachter am besten verwenden und verstehen kann.

Ressourcen

Vorbereitung auf das Quiz

Verwenden Sie dieses Bild, um die Quizfrage 1 zu beantworten.

Ein Diagramm mit Umsatzzahlen nach Unterkategorie

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