Untersuchen von Befehlsstruktur und Navigation
Lernziele
Nachdem Sie diese Lektion abgeschlossen haben, sind Sie in der Lage, die folgenden Aufgaben auszuführen:
- Nennen der drei Hauptbestandteile der Befehlsstruktur
- Nennen des Befehls für den Verzeichniswechsel über die Befehlszeile
Allgemeine Befehle
Wir sehen uns nun einige Befehle an und erläutern dabei grundlegende Fähigkeiten wie das Navigieren in der Befehlszeile und das Erstellen von Verzeichnissen. Diese Fertigkeiten geben Ihnen mehr Sicherheit bei der Arbeit im Befehlszeilen-Tool.
Bevor Sie einen Befehl ausführen, befassen wir uns zunächst damit, wie Befehle strukturiert sind.
Die Befehlsstruktur
Alle Befehle bestehen aus drei Teilen. Wir stellen Ihnen diese Teile nun vor und führen dann ein paar Befehle aus.
Beispielbefehl:
$ command -flag arguments
Das folgende Beispiel zeigt einen Salesforce-Befehl zum Erstellen eines neuen Salesforce DX-Projekts, das ein Flag und ein Argument enthält.
sf project generate -n MyProject
- Der Befehl lautet:
sf project generate
- Das Flag
-n
ist erforderlich und gibt an, wie das System Ihr neues Projekt nennen soll.
- Das Argument lautet
MyProject
und steht für den Namen, den wir dem Projekt zuweisen.
Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Abschnitte der Befehlsstruktur und sehen wir uns an, wie der Befehl heute strukturiert ist.
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Befehl: Der Befehl (manchmal auch Dienstprogramm genannt) steht an erster Stelle. Dieser Teil weist das System an, welche Aktionen das Tool durchführen soll.
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Flag: Flags (manchmal auch Optionen genannt) geben einen Wert an, der einen Prozess auslöst oder dem Befehl mitteilt, welche anderen Variablen einbezogen werden sollen. Die meisten Werte in Flags sind boolesche Werte (wahr oder falsch) oder teilen dem System mit, dass Sie eine Variable festlegen möchten, um beispielsweise einen Namen für ein Projekt anzugeben.
Flags bestehen aus einem oder zwei Bindestrichen (-
--
) und einem nachfolgenden Wert. Bei manchen Befehlen gibt es eventuell erforderliche Flags. Und bei manchen Flags sind möglicherweise Argumente erforderlich. Wenn Sie beim Erstellen eines neuen Salesforce DX-Projekts einen Namen für Ihr Projekt festlegen möchten, verwenden Sie beispielsweise das Flag-n
und geben den Namen Ihres Projekts als das Argument-n MyProject
an.
Schalter sind ähnlich wie Flags, erfordern jedoch keine Argumente. Bei Salesforce CLI-Befehlen haben wir jede Menge Flag-Optionen als Schalter umgesetzt, um die Verwendung des Befehlszeilen-Tools zu erleichtern.
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Argumente: Argumente teilen dem System mit, welche Variable Sie festlegen bzw. welchen Prozess Sie aufrufen möchten. Argumente folgen meist durch ein Leerzeichen getrennt auf ein Flag.
Beispiel:-n MyProject
Nachdem wir jetzt grundsätzlich geklärt haben, was Flags und Argumente sind, wenden wir uns nun den Fragen zu, warum und wann man sie verwendet.
Flags, Schalter und Argumente
Wie Sie jetzt wissen, muss bei den meisten Befehlen zusätzlicher Text angegeben werden, den man als Flags, Schalter oder Argumente bezeichnet. Je nachdem, welche Befehle Sie ausführen, können einige Flags und Argumente das Ergebnis Ihres Projekts verändern.
Sehen wir uns als Beispiel den Salesforce CLI-Befehl zum Erstellen einer Testorganisation an, um zu erfahren, wie die spätere Ausführung von Befehlen mithilfe von Flags optimiert werden kann.
sf org create scratch -f project-scratch-def.json -d
-
Befehl: Der erste Teil des Texts ist der Befehl
sf org create scratch
. Damit teilen wir dem System mit, dass wir eine Testorganisation erstellen möchten.
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Flags: Der Rest des Befehls enthält zwei Flags.
- Das erste Flag
-f
gibt dem System die zu referenzierende Definitionsdatei der Testorganisation an, die festgelegt, welche Vorlage zum Erstellen der Testorganisation verwendet werden soll.
- Das zweite Flag,
-d
, legt die neu erstellte Testorganisation als Standard fest. Für dieses Flag ist kein Argument erforderlich, da Sie es auch als Schalter schreiben können:--set-default
. Dieses Flag weist das System an, sich Ihren Benutzernamen zu merken, damit Sie bei späteren Ausführungen von Befehlen für diese Testorganisation (etwa bei Push- oder Pull-Vorgängen mit Metadaten) keinen Benutzernamen oder Alias eingeben müssen, da Sie die Testorganisation mit dem Flag-d
als Ihre Standardorganisation festgelegt haben.
-
Argument: Das Argument in diesem Befehl ist der Name der referenzierten Datei,
project-scratch-def.json
. Diese Datei bestimmt, welche Funktionen und speziellen Organisationseinstellungen (falls erforderlich) für diese neue Testorganisation notwendig sind.
Als Nächstes zeigen wir Ihnen, wie Sie Befehle im Befehlszeilenfenster ausführen.
Mac-Benutzer führen die nachfolgenden Befehle in BASH oder ZSH aus. Windows-Benutzer führen die nachfolgenden Befehle in PowerShell aus.
Ausführen von Befehlen
Um einen Befehl auszuführen, geben Sie den Befehl in das Befehlszeilenfenster ein und drücken die Eingabetaste. Wird in der nächsten Zeile das Dollarzeichen $
(macOS/Linux) bzw. das Größer-Zeichen >
(Windows) angezeigt, hat der Befehl funktioniert. Schlägt ein Befehl dagegen fehl, wird im Befehlszeilenfenster eine Fehlermeldung angezeigt, die in der Regel eine Beschreibung des Fehlers enthält. Denken Sie beim Ausführen von Befehlen daran, dass die Groß- und Kleinschreibung berücksichtigt wird. So sind beispielsweise myProject
und MyProject
zwei unterschiedliche Projektnamen.
Da Sie nun wissen, wie man Befehle im Befehlszeilen-Tool ausführt, üben Sie diese Fertigkeit nun mit Navigationsbefehlen.
Navigationsbefehle
Navigationsbefehle sind die Art von Befehlen, die Sie wahrscheinlich am häufigsten ausführen werden. Da Sie Projekte erstellen und Verzeichnisse anlegen werden, müssen Sie wissen, wie Sie in die bzw. aus den einzelnen Verzeichnissen navigieren.
Ermitteln Ihres Standorts anhand der Befehlszeile:
Um festzustellen, wo Sie sich in Verzeichnis gerade befinden, sehen Sie sich den Befehlszeilenpfad an. Wenn Sie ein neues Befehlszeilenfenster öffnen, landen Sie wahrscheinlich im Pfad des Startverzeichnisses.
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macOS-Startverzeichnis:
yourname-ltm:~ yourname$
-
Windows-Startverzeichnis:
PS C:\Users\IhrName>
Wechseln des Verzeichnisses:
Um eine Ebene zum nächsten Verzeichnis zu navigieren, geben Sie cd
(für "change directory"), gefolgt vom Namen des Verzeichnisses ein. Also, los geht's. Wir navigieren jetzt zum Verzeichnis "Documents". Dieser Befehl ist bei beiden Betriebssystemen gleich.
cd Documents
Erstellen eines neuen Verzeichnisses:
Jetzt erstellen Sie ein neues, leeres Verzeichnis, indem Sie den Befehl mkdir
zusammen mit dem Namen des zu erstellenden Verzeichnisses eingeben. Dieser Befehl ist bei beiden Betriebssystemen gleich.
mkdir Resume
Sie haben gerade ein neues Verzeichnis im Verzeichnis "Documents" erstellt.
Navigieren durch mehrere Verzeichnisse:
Nehmen wir an, Sie möchten nun über mehrere Verzeichnisse hinweg tiefer in die Verzeichnisstruktur navigieren. Sie verwenden auch in diesem Fall den Befehl cd
, geben danach jedoch den Verzeichnispfad des Zielverzeichnisses an, zu dem Sie navigieren möchten. Abhängig von Ihrem Betriebssystem wird dieser Pfad unterschiedlich geschrieben. Navigieren Sie nun zu einem Verzeichnis namens "Resume" im Verzeichnis "Documents". Stellen Sie sich vor, Sie navigieren zu einem Ordner, der sich in einem anderen Ordner befindet. (Nicht vergessen: Groß- und Kleinschreibung beachten!)
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macOs:
cd ~/Documents/Resume
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Windows:
cd ~\Documents\Resume
Sie sollten sich jetzt im Verzeichnis "Resume" befinden.
Navigieren um eine Ebene nach oben:
Manchmal navigieren Sie zu Verzeichnissen und möchten dann um eine Ebene nach oben wechseln. Sie verwenden auch dazu wieder den Befehl cd
, gefolgt von zwei Punkten. Dieser Befehl ist bei beiden Betriebssystemen gleich.
cd ..
Sie sollten sich nun wieder auf der Ebene des Verzeichnisses "Documents" befinden.
Anzeigen des aktuellen Arbeitsverzeichnisses, falls Sie nicht mehr wissen, wo Sie sich befinden:
Führen Sie diesen Befehl aus, wenn Sie den Verzeichnispfad und Speicherort Ihres aktuellen Standorts anzeigen möchten.
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macOs:
pwd
-
Windows:
cd
Sie navigieren jetzt schon wie ein Profi!
Anzeigen Ihres Befehlszeilenverlaufs
Wenn Sie ein Verlaufsprotokoll der ausgeführten Befehle anzeigen möchten, geben Sie den folgenden Befehl ein: history
(oder drücken Sie unter Windows F7). Sobald Sie den Befehl ausgeführt haben, wird ein Protokoll der Befehle mit Nummern neben jedem Befehl angezeigt.
Wenn Sie einen Befehl unter macOS/Linux erneut ausführen möchten, geben Sie einfach !
und die Nummer des Befehls ein und drücken dann die Eingabetaste.
Beispiel: Mit !499
führen Sie den Befehl "change directory" erneut aus.
Als Nächstes befassen wir uns mit dem Einrichten der Befehlszeilen-Tools.