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KI-Bedrohungen und-Verteidigungsmaßnahmen

Lernziele

Nachdem Sie diese Lektion abgeschlossen haben, sind Sie in der Lage, die folgenden Aufgaben auszuführen:

  • Identifizieren von KI-Risiken und Verteidigungsstrategien in alltäglichen Anwendungen
  • Beschreiben der Rolle von Cyberverteidigern beim Schutz von Systemen, Benutzern und Unternehmen

Je weiter wir in die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) vordringen, desto wichtiger es, dass wir die damit verbundenen ethischen Fragen und Sicherheitsaspekte verstehen. Denken Sie daran, dass KI nicht nur bahnbrechende Annehmlichkeiten bietet, sondern auch potenzielle Risiken birgt.

Sehen wir uns kurz diese beiden Dimensionen von KI an, bevor wir uns einem essentiell wichtigen Thema zuwenden – KI-Cyberangriffen und -verteidigung.

KI-Cyberangriffe und -verteidigung

Da KI in unserem Alltag eine immer größere Rolle spielt – Ihnen beispielsweise bei der Auswahl eines Films hilft, die Sicherheit Ihres Hauses im Auge behält oder Ihre Kinder sogar bei den Hausaufgaben unterstützt – ist es wichtig zu wissen, dass diese Annehmlichkeiten mit einer Reihe von Risiken einhergehen. Denn genauso, wie sich die Technologie weiterentwickelt hat, haben sich auch die Taktiken für ihre böswillige Ausnutzung weiterentwickelt.

Risiken der KI-Nutzung im Alltag

Erstens gibt es Angriffe auf die KI-Systeme als solche.

  • Vergiften des Algorithmus: Dabei wird die KI mit falschen Informationen gefüttert, um falsche Antworten zu geben. Stellen Sie sich vor, das GPS-System in Ihrem Auto würde absichtlich fehlgeleitet und navigiert Sie an den falschen Ort.
  • Datenmanipulation: Ein Beispiel dafür wäre, dass man die Zutaten eines Rezepts ändert, dem Ihre intelligente Küche folgt, sodass Sie eine Mahlzeit erhalten, die nicht Ihren Erwartungen – oder Wünschen – entspricht.
  • Unbefugter Zugriff: Stellen Sie sich vor, jemand könnte Ihrem sprachgesteuerten Smart Home-Assistenten geheime Befehle einflüstern und ihn ohne Ihre Einwilligung steuern.

Zwei nebeneinander angezeigte Flussdiagramme. Das linke Flussdiagramm zeigt die Phasen eines KI-Lernmodells von Datenset über Lernalgorithmus zu Modell für maschinelles Lernen. Das rechte Flussdiagramm zeigt dieselben Phasen, beinhaltet jedoch zusätzlich einen Vergiftungsangriff in der Datenset-Phase, durch den die letzte Phase vergiftet wird.

Zweitens gibt es Risiken, die sich direkt auf Sie auswirken.

  • Digitale Imitation: Sie haben wahrscheinlich schon von Deepfakes gehört, bei denen das Aussehen und die Stimme einer Person mit erschreckender Genauigkeit nachgebildet werden. So könnte eine Nachricht von einem vertrauenswürdigen Freund oder Familienmitglied vorgetäuscht werden.
  • KI-gestützter Betrug: Haben Sie schon einmal eine E-Mail oder eine SMS erhalten, die zwar legitim erschien, Ihnen aber irgendwie seltsam vorkam? KI kann sehr überzeugende Betrugsnachrichten generieren, die Sie zur Offenlegung vertraulicher Informationen verleiten sollen.
  • Intelligente Malware: Dabei handelt es sich um Viren oder Schadsoftware, die sich an Ihr Verhalten anpassen und daraus lernen können. Wenn Sie z. B. häufig online einkaufen, könnte die Malware auf Ihre Zahlungsinformationen abzielen.

Und drittens sind da Risiken, die sich auf Ihren Arbeitsplatz auswirken oder noch weitere Kreise ziehen könnten.

  • Manipulation von Unternehmensdaten: Wenn ein Unternehmen in seinen Prozessen KI nutzt, könnte die Manipulation der KI zu Aktionen führen, die den Interessen des Unternehmens zuwiderlaufen.
  • Rufschädigung: Für Unternehmen, die KI für die Interaktion mit Kunden nutzen, könnte eine Kompromittierung des KI-Systems zu einem Vertrauensverlust führen.

Benutzer spielen eine wichtige Rolle dabei, dafür zu sorgen, dass KI sicher bleibt und ethische Standards erfüllt. Einige Kontrollen liegen zwar außerhalb der Reichweite des Endnutzers, doch Sie können in Ihrem Einflussbereich Maßnahmen ergreifen, um Ihre Erfahrungen mit KI sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz sicher und ethisch einwandfrei zu gestalten. Sie können Folgendes tun: 

  • Sich informieren: Lesen Sie die Datenschutzrichtlinien und Nutzungsbedingungen aller KI-gestützten Anwendungen oder Dienste, die Sie nutzen. Sie sollten genau wissen, welche Daten gesammelt und wie sie verwendet werden.
  • Regelmäßig Updates durchführen: Halten Sie Ihre Anwendungen und Software auf dem neuesten Stand. So erhalten Sie nicht nur die neuesten Sicherheits-Patches, sondern auch Patches, die ethische Fragen innerhalb des KI-Systems angehen.
  • Sicherheitseinstellungen aktivieren: Nutzen Sie alle verfügbaren Sicherheitsoptionen wie die Zwei-Faktoren-Authentifizierung, besonders bei KI-gestützten Diensten, die Zugriff auf Ihre persönlichen Daten haben.
  • Überprüfen und Audit durchführen: Überprüfen Sie regelmäßig die Daten, die Sie für KI-Systeme freigegeben haben. Löschen Sie unnötige Informationen und passen Sie die Einstellungen an, um die Offenlegung von Daten einzugrenzen.
  • Skeptisch sein: Wenn Ihnen eine Nachricht oder ein Video seltsam erscheint, dann ist es das wahrscheinlich auch. Seien Sie vorsichtig und überprüfen Sie Informationen, bevor Sie sie weitergeben oder darauf reagieren.
  • Andere informieren: Teilen Sie Ihr Wissen und Ihre Erkenntnisse über die ethischen und sicherheitsbezogenen Aspekte bei der Nutzung von KI mit Freunden und Familie.
  • Probleme melden:Wenn Sie Verzerrungen oder unethisches Verhalten bemerken, melden Sie es. Wie Sie zum Melden von Problemen vorgehen, hängt vom Kontext ab, in dem das problematische KI-Verhalten auftritt.
    • Serviceanbieter: Die erste Anlaufstelle sollte das Unternehmen oder die Organisation sein, die den KI-Dienst anbietet. Bei den meisten Plattformen gibt es einen Mechanismus zum Melden von Sicherheits- oder ethischen Problemen.
    • Aufsichtsbehörden: In schwerwiegenderen Fällen, insbesondere wenn es um Datenschutz oder Diskriminierung geht, müssen Sie das Problem möglicherweise den zuständigen staatlichen oder Aufsichtsbehörden melden, wie etwa der Federal Trade Commission (FTC) oder der Equal Employment Opportunity Commission (EEOC) in den USA oder ähnlichen Einrichtungen auf internationaler Ebene.
    • Interne Kanäle: Wenn das KI-System von Ihrem Arbeitgeber für die Nutzung am Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt wird, melden Sie den Fall der IT-Abteilung oder einem speziellen Ethikausschuss, sofern vorhanden.
    • Entwicklergruppen: Wenn es sich um Open Source-Software handelt, können Sie Probleme in der Regel über Repositorys wie GitHub direkt an die Entwickler melden.

Durch diese Schritte tragen Sie zu einer Kultur der Sicherheit und ethischen Verantwortung in der Welt der KI bei. Es geht nicht nur darum, die Vorzüge intelligenter Technologie zu genießen, sondern auch darum, sie vernünftig zu nutzen.

Je tiefer wir in eine KI-orientierte Welt eintauchen, desto wichtiger wird es, diese spezifischen Bedrohungen zu erkennen und zu entschärfen, um unsere digitale Zukunft zu sichern. 

KI und Cyberverteidigung

Trotz aller Herausforderungen, die KI mit sich bringt, verspricht sie auch transformative Lösungen im Bereich Cybersicherheit. Mit KI gerüstet können Cyberverteidiger KI-basierte Angriffe aktiv abwehren, indem sie eine Vielzahl verschiedener Techniken und Technologien einsetzen. Das sehen wir uns nun genauer an und prüfen, wie KI bei der Cyberverteidigung helfen kann.

Rolle von Cybersicherheit 

Techniken und Technologien für Schutz und Verteidigung 

Schutz des KI-Systems

  • Verhaltensanalyse: KI sucht nach ungewöhnlichen Mustern innerhalb allgemeiner Anwendungsfälle und macht auf Abweichungen aufmerksam, die auf potenzielle Bedrohungen oder Angriffe hinweisen könnten.
  • Robustheitstraining: KI-Modelle werden darauf trainiert, Angriffen zu widerstehen, indem sie bösartigen Eingaben ausgesetzt werden, um das System resilienter zu machen.
  • Modellüberwachung: Die kontinuierliche Überwachung von Modellen, um Abweichungen zwischen ihrem Trainingsverhalten und ihrem realen Verhalten festzustellen, kann dazu beitragen, Backdoor-Angriffe oder Anomalien zu erkennen, die durch Datenvergiftung entstehen.
  • Datenvalidierung: KI kann die Integrität von Trainingsdaten in Echtzeit validieren und böswillige oder manipulierte Daten erkennen und herausfiltern, bevor sie sich auf das Modell auswirken.

Schutz des Menschen

  • Deepfake-Erkennung: Fortgeschrittene KI-Algorithmen können so trainiert werden, dass sie Deepfakes erkennen, indem sie subtile Unstimmigkeiten in Videos, Audios oder Bildern aufspüren, die Menschen gar nicht wahrnehmen würden.
  • Phishing-Erkennung in Echtzeit: KI kann E-Mails und andere Kommunikationsformen schnell auf Anzeichen von Phishing überprüfen. Durch die Analyse großer Mengen von Phishing-Daten kann KI sogar neue, ausgefeilte Phishing-Taktiken erkennen.
  • Adaptive Bedrohungsinformationen: Mithilfe von KI können sich Cybersicherheitssysteme an die wechselnden Taktiken von KI-gestützter Malware anpassen. Dies wird durch kontinuierliches Lernen und die Weiterentwicklung aufgrund der Erkennung neuer Muster erreicht.
  • Analyse des Endbenutzerverhaltens: Durch die Analyse normaler Benutzerprofile kann die KI ungewöhnliche Aktivitäten in Echtzeit erkennen. Dies kann vor potenziellen Bedrohungen schützen, die von kompromittierten KI-Systemen ausgehen.

Verteidigung der Unternehmensmission

  • Prognoseanalyse: KI kann künftige Sicherheitsbedrohungen vorhersagen, indem sie Muster in historischen Daten analysiert. Dieser proaktive Ansatz hilft Unternehmen, Bedrohungen schon entgegenzuwirken, bevor sie auftreten, und stellt sicher, dass sie im Einklang mit ihrer Mission handeln.
  • Automatisierte Reaktionssysteme: Bei der Erkennung von Bedrohungen kann KI die Reaktion für Unternehmen automatisieren, wobei die entsprechenden Maßnahmen geprüft werden und entschieden wird, ob ein System isoliert, ein Backup eingeleitet oder eine Warnung gesendet werden soll. Schnelligkeit ist oft entscheidend, und Automatisierung ermöglicht meist eine schnellere Reaktion als Menschen.
  • Integrierte Bedrohungsinformationen: KI kann verschiedene Quellen für Bedrohungsinformationen aus unterschiedlichen Systemen mit umsetzbaren Empfehlungen (auf der Grundlage der höchsten erwarteten Wirksamkeit) kombinieren und Empfehlungen dazu abgeben, wie man einer bestimmten Bedrohung wirksam begegnet.
  • Semantikanalyse: Wenn KI den Kontext und die Semantik der Kommunikation versteht, kann sie subtile Anzeichen für Prompt Injection oder andere Versuche erkennen, KI-gestützte Entscheidungsprozesse zu manipulieren.

Durch die Nutzung der Fähigkeiten von KI können Cybersicherheitsexperten aktiv und effizient gegen die unzähligen Bedrohungen durch böswillige Angriffe auf KI und durch KI vorgehen. Auch wenn sich die Herausforderungen ständig weiterentwickeln, kann durch die Integration von KI in die Cybersicherheit ein dynamischer, anpassungsfähiger und robuster Verteidigungsmechanismus entstehen, der auf das moderne digitale Zeitalter zugeschnitten ist.

Eine Person, die KI nutzt, um ein Netzwerk zu überwachen

Der Weg in die Zukunft

Die Verschmelzung von künstlicher Intelligenz und Cybersicherheit stellt einen Paradigmenwechsel dar, der jeden Cybersicherheitsexperten tief beeindruckt. Die Komplexität und das Potenzial von KI definieren nicht nur die Technologielandschaft neu, sondern eröffnen auch neue Wege für die Kompetenzsteigerung, den Wissenserwerb und die Leistungssteigerung.

Den Kernpunkt dieses Wandels bildet die Erkenntnis, dass sich die Fähigkeiten von KI die Waage mit ihren Schwachstellen halten. Für Cybersicherheitsexperten ergeben sich daraus weitreichende Möglichkeiten:

  1. Weiterbildung und Schulungen: Komplexer werdende KI-Modelle erfordern auch mehr Fachkenntnis. Maßgeschneiderte Kurse und Zertifizierungen mit Fokus auf KI-zentrierter Cybersicherheit werden bald nicht nur wünschenswert, sondern unerlässlich sein.
  2. Kompetenzentwicklung: Die Tools und Techniken, die gestern noch genügten, reichen zur Abwehr der KI-gestützten Bedrohungen von morgen möglicherweise nicht mehr aus. Die kontinuierliche Entwicklung von Fähigkeiten zur Erkennung und Analyse von Bedrohungen, automatisierte Strategien zur Reaktion auf Vorfälle und ethische Überlegungen bei der KI-Nutzung sind von größter Bedeutung.
  3. Verstärkte Wirkung: Mit der Integration von KI in der Wirtschaft nimmt auch die Rolle der Cybersicherheit zu: Sie ist jetzt nicht mehr nur für den Schutz der Systeme zuständig, sondern auch für die Mitgestaltung der Geschäftsentwicklung. Ein gut abgesichertes KI-Modell kann das Geschäftswachstum vorantreiben, das Vertrauen der Benutzer stärken und die Einhaltung ethischer Grundsätze gewährleisten.

Die Zukunft mit ihren KI-gesteuerten Fortschritten erfordert Anpassung und Innovation. Durch kontinuierliches Lernen, die Verfeinerung von Kompetenzen und das Ziel, zunehmend größere Beiträge zu leisten, werden sich Cybersicherheitsexperten nicht nur in der KI-Landschaft zurechtfinden, sondern sie definieren.

Zusammenfassung

In diesem Modul haben Sie eine Einführung in die Nutzung von KI in unserem Privat- und Berufsleben sowie in die ethischen und sicherheitsbezogenen Auswirkungen von KI erhalten. Außerdem haben Sie Arten von KI-Cyberangriffen und Möglichkeiten für ihre Abwehr kennengelernt. Mit diesem Wissen sind Sie nun in der Lage, sowohl für Innovationen durch KI einzutreten als auch die Sicherheit von KI zu verstärken!

Möchten Sie mehr über Berufe im Bereich Cybersicherheit erfahren und von Sicherheitsexperten hören? Dann sehen Sie sich den Karrierepfad "Cybersicherheit" in Trailhead an. 

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