Planen eines Workshops für das Prüfen auf Konsequenzen
Lernziele
Nachdem Sie diese Lektion abgeschlossen haben, sind Sie in der Lage, die folgenden Aufgaben auszuführen:
- Erklären, warum das Prüfen auf Konsequenzen für Verantwortlichkeit beim Design wichtig ist
- Beschreiben der Struktur des Workshops zum Prüfen auf Konsequenzen
- Bestimmen bewährter Vorgehensweisen für die Planung eines Workshops zum Prüfen auf Konsequenzen
Prüfen auf Konsequenzen und Verantwortlichkeit
Teams können den Prozess des Prüfens auf Konsequenzen nutzen, um es sich zur Gewohnheit zu machen, die Auswirkungen ihrer Arbeit auf einzelne Zielgruppen und die die Gesellschaft allgemein zu untersuchen. Während des Workshops zum Prüfen auf Konsequenzen stellen sich Teams drei Kernfragen.
- Was sind die beabsichtigten und unbeabsichtigten Konsequenzen des Produkt- oder Servicemerkmals?
- Welche dieser beabsichtigten und unbeabsichtigten Konsequenzen sind positiv?
- Welche dieser beabsichtigten und unbeabsichtigten Konsequenzen müssen wir vermeiden?
Die Teams verwenden eine Matrix mit vier Quadranten, um diese Konsequenzen zu kategorisieren und zu verfolgen. Dabei dienen zwei Quadranten zum Erfassen positiver beabsichtigter und unbeabsichtigter Konsequenzen und zwei weitere Quadranten zum Erfassen beabsichtigter und unbeabsichtigter Konsequenzen, die es zu vermeiden gilt. Durch diese genaue Prüfung und Kategorisierung tragen die Teams Verantwortlichkeit für die Auswirkungen, die ihre Produkte und Services haben können.
Lassen Sie uns die Struktur eines Workshops zum Prüfen auf Konsequenzen und einige damit verbundene bewährte Vorgehensweisen untersuchen, die Teams bei der Planung eines solchen Workshops in ihrem Unternehmen umsetzen können.
Struktur des Workshops
Der Workshop zum Prüfen auf Konsequenzen gliedert sich in zwei Phasen: Ideenentwicklung und Umsetzung. Werfen wir einen kurzen Blick auf die einzelnen Phasen und die damit verbundenen Schritte.
Die Phase der Ideenentwicklung
Während der Ideenentwicklung denken die Teilnehmer und Leiter des Workshops, einschließlich Moderator und Produktmanager bzw. Teamleiter, eingehend über die beabsichtigten und unbeabsichtigten Konsequenzen eines Produkt- oder Servicemerkmals nach. Um sich darauf vorzubereiten, bitten Moderatoren die Teilnehmer, die beabsichtigten Konsequenzen eines bestimmten Aspekts eines Produkts oder Services zu erfassen und festzustellen, ob sie positiv oder negativ sind. Leiter können die Teilnehmer beispielsweise auffordern, ein Brainstorming durchzuführen und die beabsichtigten Konsequenzen einer neuen Anwendung zu kategorisieren, die ihr Unternehmen gerade entwickelt.
Als Nächstes begleiten Leiter die Teilnehmer durch die Schritte der hier skizzierten Ideenentwicklungsphase.
- Produktmanager oder Teamleiter erläutern den Schwerpunkt des Workshops, einschließlich einer Zusammenfassung des Produkt- oder Servicemerkmals, das die Gruppe überprüft.
- Workshop-Moderatoren erfassen die Antworten der Teilnehmer vor der eigentlichen Arbeit in der Matrix mit den vier Quadranten.
- Die Moderatoren des Workshops geben Teilnehmern Anregungen, damit sie über die offensichtliche Benutzererfahrung hinaus über mögliche Konsequenzen nachdenken können. Beispielsweise können Anwendungen, die einen offenen, unüberwachten Online-Marktplatz für Gleichgesinnte anbieten, um Leute, die ein Produkt benötigen, vorübergehend mit Leuten zu verbinden, die es anbieten, potenziell zu einem Instrument für Geldwäsche oder andere kriminelle Aktivitäten werden.
- Workshop-Moderatoren fordern Teilnehmer auf, weitere unbeabsichtigte Konsequenzen in einem Brainstorming zu erörtern, und geben ihnen Anregungen und Fragen, um die Unterhaltung in Gang zu halten.
- Workshop-Moderatoren gruppieren die Teilnehmer, damit sie ihre Antworten austauschen können, und bitten sie, ähnliche Ideen einander zuzuordnen, die positiven und negativen Konsequenzen im Auge zu behalten und sie in den entsprechenden Quadranten zu erfassen.
Umsetzungsphase
In der Umsetzungsphase setzen die Teilnehmer die Ideen aus der Ideenentwicklung in Handlungen um, indem sie die Konsequenzen in die drei Kategorien "Handeln", "Beeinflussen" und "Überwachen" einordnen.
Lassen Sie uns diese Kategorien näher betrachten.
- Handeln: Konsequenzen unterliegen der Kontrolle der Teilnehmer, wie z. B. Bereitstellung der notwendigen technischen Unterstützung, um ein Produkt barrierefreier zu gestalten.
- Beeinflussen: Konsequenzen entziehen sich der Kontrolle der Teilnehmer, können aber das Ergebnis beeinflussen. Ein Beispiel wäre, wenn Teams oder Einzelpersonen der Unternehmensleitung ihre Bedenken vortragen, sobald sie glauben, dass ein in der Entwicklung befindliches Produkt- oder Servicemerkmal für bestimmte Zielgruppen problematisch sein könnte.
- Überwachen: Konsequenzen wie das politische Klima oder globale Trends entziehen sich vollständig der Kontrolle der Teilnehmer, müssen aber dennoch verstanden und überwacht werden.
Nachdem Teilnehmer den Kategorisierungsprozess durchlaufen haben, führen Leiter diese Schritte durch:
- Teilnehmer auffordern, mithilfe von Haftnotizen darüber abzustimmen, ob sie die Konsequenzen in den Kategorien "Handeln" und "Beeinflussen" für positiv oder abmilderungsbedürftig halten
- Mit Teilnehmern erörtern, wie die Konsequenzen in den Kategorien "Handeln" und "Beeinflussen" eher positiv als negativ gestaltet werden können, und Produktmanagern oder anderen Teamleitern Aufgaben zuweisen, um den nächsten Schritt in einer separaten Sitzung zu diskutieren
Bewährte Methoden für den Workshop
Workshop-Leiter können diese bewährten Vorgehensweisen befolgen, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer den größtmöglichen Nutzen aus dem Prozess des Prüfens auf Konsequenzen ziehen.
- Beschränken des Rahmens: Untersuchen Sie ein bestimmtes Merkmal oder einen bestimmten Aspekt eines Produkts oder Services, um tiefere Einblicke und aussagekräftigere Schlussfolgerungen zu erhalten. Für Unternehmen ist es außerdem wichtig, dies in den frühen Phasen der Entwicklung zu erledigen. Es ist einfacher, in den frühen Phasen Workshops für Merkmale durchzuführen als in späteren.
- Diverse Perspektiven berücksichtigen: Bringen Sie eine abteilungsübergreifende Gruppe mit unterschiedlichen Erfahrungen für eine Zusammenarbeit zusammen.
- Hausaufgaben aufgeben: Bitten Sie Teilnehmer, mit einer Liste möglicher Konsequenzen, die sie in Betracht gezogen haben, zum Workshop zu kommen, um ihn so effizient wie möglich zu gestalten.
- Plan erstellen: Beauftragen Sie Produktmanager und andere Teamleiter mit der Planung einer gesonderten Priorisierungsbesprechung, um die ermittelten Konsequenzen zu erörtern. Während der Besprechung stellen Leitungskräfte sicher, dass die Empfehlungen zur Behebung von Konsequenzen in eine aktuelle Roadmap oder andere bestehende Prozesse wie User Stories, Entwicklungsaufgaben oder Designvorgaben integriert werden.
Sie kennen nun die grundlegende Struktur und die damit verbundenen bewährten Vorgehensweisen für das Prüfen auf Konsequenzen und haben die Informationen, die Sie für die Planung eines eigenen Workshops benötigen! Ziehen Sie die Ressourcen am Ende dieser Einheit heran, die Sie bei jedem Schritt unterstützen.
Durch den Prozess des Prüfens auf Konsequenzen bringen Sie Risiken ans Tageslicht und schaffen Raum für kreative Überlegungen, wie sie vermieden werden können. So werden wir alle zu Erneuerern, die Technologien zur Bereicherung unseres Lebens entwerfen und eine Kraft für das Gute sind.
Ressourcen
- Trailhead: Ethics by Design (in der Einheit "Einbinden von Ethics by Design-Konzepten")
- Externe Website: Medium: How to Run A Consequence Scanning Workshop
- PDF: Consequence Scanning: An Agile Event for Responsible Innovators